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Briefe_Vol_08-104 | arpa |
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Merung des gloubens, göttlicher gnaden, und min früntlich, willig dienst zuvor, wolgelerter, ersamer, geliepter herr und freund.
Eüwer schriben a 1 an mich von wegen mins lieben herren und bruders, herr Hans Rudolffen Lavater, hab ich empfangen und uff dasselbig mit minem gevatter stattschriber 2 geredt, welcher nit minder dann ich, im ze dienen, von hertzen geneigt. Es wil aber etwas mer darzu gehören, das er nit allein, mit dem könig 3 ze reden, underichtet 4 werde, sonder das er ouch alle handlung in supplicacionswyse in schrifft, durch eüweren stattschriber 5 verfaßt, nach gethonem seinem fürtrag, dasselbig dem könig ze handen stelle, welches nochmols 6 den hoffräten ze beratschlagen überantwurt wirdeth. Dises sol ein gemeiner bruch sein am hoff. Doch so würdeth gemelter 7 unser stattschriber uff nechstem tag Baden genanten herren Lavater, wo er dar käme, in der sach wyther berichten, wie er dann selbs von im muntlich vernemmen wirt 8 .
Hie sähen, geliepter herr, wie noturfftig wir stett gemeinlich weren, das wir mit besserem fleiß, dann wir bißhär gethon, die jugent zu den künsten zügen 9 , domit man soliche und derglichen händel wol ußrichten könde, die man sonst, wo man ze hoff kompt, frömbden b vertrüwen muß. Nit das ich min frommen, lieben herren, den Laveter, veracht, als ob ers nit könne 10 ; wenn aber diser theür mann in der jugendt darzu gezogen zu der geschicklikeit 11 , die im von art und natur anerboren ist, wurde ers frylich einem hochgelerten doctor weit vor thun. Man kere flyß mit der jugend an 12 ; der nutz wirt doruß volgen. Was ich zu solichen nutzlichem werck by eüch und unß tun und furderen kondte, wolte ich mich nit sparen; deßglichen minem yetzgemelten c herrn Lavater und eüch ze dienen, söllen ir mich allzit willig finden.
Briefe_Vol_08-105 | arpa |
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Eüch hiemit der gnad gottes trüwlich bevelhende, grüessen mir Meister Leowen 13 , den Pellican und die brüder gemeinlich.
Datum Basel, den 8. mertzens anno etc. 38.
Sagen herren Laventher minen gruß.
U[wer] Jacob Meyger.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem wolgelerten herren Meister Heinrichen Bullinger, diener des herren wort der christenlichen kilchen zu Zürich, minem geliepten herrn und freünd.