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Durchlüchtiger, hochgeborner fürst und gnädigister herr, unnser underthänig willig dienst sampt erbietung alles guten sye üweren fürstlichen gnaden von uns alle zyt bevoran bereit 1.
Das d. Martin Luther so gar grimmig 2 wider unns one unnsern verdienst unnd beschulden geschriben unnd in den truck geben hatt, 3 ist unns leid, insonders von wägen der einfalten, schwachen christen, die sich an dem nit wenig verergerend unnd anstossend, das wir, die usß einem evangelio einen herren Christum predgend 4 von sinem heyligen zeichen unnd sacrament in so langwirigem span gegen andren stand. So beduret uns ouch nit wenig, das üwer fürstlichen gnaden unnd annderer frommer christenlicher fürsten, herren, standen unnd stetten früntlich zu thun unnd friden nit mee by d. Luthern hatt mögen verfahen 5 dann das er nach lanngem stillstannd unnser, unnd desshalb one rechtmässigen anlaß, den ergerlichen stryt widerumb ernüweret. Wir zwaren 6 hättend lieber frid gehept unnd fürohin wie bißhar geschwigen, über das wir vil unnd lanng, ja mee dann flucht gilt, unns gelitten habend. 7 Diewyl aber unnser gedult unnd schwigen by d. Luthern nit mee gebracht hatt, dann das er in siner bekantnus c8 unns für kätzer verdampt, unnsere vorfaren, eeren christenlüt, unnd unnsere kuchen am glouben unnd eeren schmächt unnd schendt, alls hierumb sin schriben heiter am tag 9 ist, habend wir eeren, glimpfs 10, pflichten unnd ampts halben nit mee unnd wyter fürgan können 11. Da so 112 habend wir nit für unns selbs, hinder 13 unsern gnedigen herren unnd obren burgermeistern 14 unnd rädten gehanndlet, sonnder mit irem vorwüssen unnd verwilligen 15 ; welche, 16 ouch sampt allen glöübigen by unns, ein besonder groß beduren ab so abschüchlichem Luthers schenden unnd schelten todter 17 unnd läbendiger nit unbillich 18
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Sidmals dann ouch u[wer] f[ürstlichen] g[naden] in unnserer antwort 22 gedacht wirt, da wir von dem colloquio zuo Marpurg gehalten redend, 23 überschickend wir unnderthänig u. f. g. unnsere antwurt unnd bekantnus mit demütigister, früntlichister pitt, u. f. g. wölle die in gutem von unns, gar günstigenn d unnd willigen dieneren, empfahen unnd, wo vile unnd grösse der gschäfften halben jenan 24 müglich, ouch willig läsen.
Darneben bitten wir wyter, u. f. g. wölle umb gottes unnd sines heyligen worts willen gnedigklich fürkummen 25 das unnsere bekantnus unnd antwort sampt anndern unnsern bücheren nit in u. f. g. fürstenthumb verbotten unnd wir also unverhört unnd unschuldig verdampt werdind. Unsere gnedigen herren unnd oberen lassend in irer statt e , graffschafften, stetten unnd lannden alle und jede Luthers bucher, ouch annderer unnser widerwertigen gschrifften verkouffen unnd kouffen. Wir vermanend ouch mengklichen, die ze lasen; dann billich ists, das beide theyl verhört unnd nieman unverhört unndertruckt werde. Da so truwend 26 wir gott unnd siner ||33r. hällen 27 , ewigen warheit, alle glöübigen werdind klarlich unnd eigentlich 28 befinden 29 , das weder unsere kuchen noch wir söliche verdampte lüt sind, wie uns d. Luther der gantzen christenheit gern inbildete 30 . Gott verzyhe im.
Darüber bittend wir u. f. g. ouch umb das, das sy abermals gott, die warheit unnd unnsere unschuld ansahen f , unnd früntlich an den churfürsten von Saxen 31 , ouch an u. f. g. tochter man, hertzogen Moritzen, 32 unnsere
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Allergnedigester h fürst unnd herr, lassend u. f. g. unnser schwere 35 anligen ze hertzen gan, angesähen 36 , das es umb unnsere frommen, glöübigen kilchen, umb redliche, gotsförchtige unnd gelerte abgestorbnen unnd umb unnsere eer unnd guten namen, ja ouch umb die warheit ze thun ist, dann je 37 d. Luther unns als unbussfertige verdampte kätzer usßschrypt 38 , deren gmeinschafft unnd schriben alle glöübige myden sollend, da aber wir 39 von hertzen aller kätzery find sind unnd begärend, mit christenlicher warheit in der gmeinschafft aller recht glöübigen ze blyben. Wir hoffend ouch zu gott, unnserem herren, wenn u. f. g. unnser begär unnd demütigs schriben gnedigklich uffnimpt unnd erhört, der allmechtig werde u. f. g. hit unnd begär ouch annemmen unnd erhören, diewyl i er heiter 40 im h. evangelio gesprochen hatt, welcher einem siner dienern ein kalten wassertrunck biete, wolle er nit unvergulten lassen. 41 Wo wir unns dann mit underthänigen, willigen diensten gagen u. f. g. danckbar bewysen k42 köndend, wöltend wir uns 33v zu allen zyten gantz underthänig unnd willig erzeigen. Gott unnser himelischer vatter wölle u. f. g. sampt allen iren züghörigen durch Jesum Christum, unnseren erlöser, in sinem schirm trüwlich unnd allweg 43 erhalten.
Datum Zürich in der eydgnoschafft, deß 12. tags im mertzen anno 1545.
U.f.g.
underthänige diener, pfarrer,
prediger, der heiligen gschrifft
läser unnd gemeine diener
der kylchen Zürych.
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