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Autograph: Zürich StA, E II 358, 152 (Siegelspur) Ungedruckt
Bullinger hat die [weiterbeförderten]Briefe und Stumpfs Schreiben [nicht erhalten] gut empfangen. Stumpfs Vorhaben, [Joachim Vadian in St. Gallen zu besuchen], gefällt ihm sehr. Stumpf soll dies tun, doch so, dass die Mönche [des St. Galler Stiftes] nichts [über diese historiographischen Projekte]erfahren. Froschauer meinte, dass Stumpf wohl sechs Tage [für sein Vorhaben]bräuchte, und er war bereit, dafür zwei Kronen auszugeben. Bullinger hat das 4. Buch [von Stumpfs "Eidgenössischer Chronik"] über das alte Helvetien durchgesehen; es gefällt ihm sehr. Er glaubt nicht, dass Vadian mehr [Material]dazu habe, außer vielleicht über die alten deutschen Klöster. Ef legt seine Bemerkungen über Buch 4 bei [nicht erhalten]. — Er hat sich für Stumpfs Sohn [Johann Rudolf] mit einem Empfehlungsschreiben [Nr. 2169] an Ambrosius Blarer eingesetzt, der dieses dem Schulmeister [Matthias Schenk] zeigen wird. — Bullinger und seine Frau [Anna, geb. Adlischwyler] grüßen Stumpfs Frau [Regula, geb. Brennwald]. —Bullinger wartet mit Sehnsucht auf Buch 5 [zum "Turgow"] und 6 [zum "Zurichgow"]. — Er bittet um Rückgabe der kleinen, alten Chronik [...], die Oswald Sägisser gehört; dieser fordert sie nämlich täglich zurück.
Gnad und frid von gott durch unsern herren Christum sye mitt üch, etc.
Die brieff, so ir mir widerumb zugeschickt sampt uwerm schriben, 1 hab ich empfangen und verstanden sins inhallts. Und gefallt mir üwer fürnemmen und radtschlag vast wol 2 Farend nun fürderlich für und vollendent üwern anschlag 3 : thünd ouch dasselb so heymlich, alls ir immer mögend, damitt der münchenfasel 4 nüt mercke, etc. Und alls ich an Froschowern
Briefe_Vol_15_347 | arpa |
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5 zerung halb warb 6 , was er nun gar gutwillig. Sagt: "Ich acht, die sach verziehe sich in 7 6 tag; da wil ich gern 2 kronen gaben", etc. Acht wol, jr habinds talyme 8 . Das 4. buch -Helvetiam antiquam 9 —hab ich überloffen 10 , und gefallt mir uß der massen wol. Gott hab lob, der üch die gnad und vilfaltigs erfaren gaben hat. Ich wil gar nitt glouben, das herr d. Vadian mee hab, onet 11 vilicht von allten klöstern Germaniae; da mochte er das seib stellen 12 und zü dem üwern thun, etc. Doch werdent ir der sachen wol eins. Was ich vermeint in dem 4. bach gagen üch ze melden, habend jr hieby gelegt 13 ; da thand aber, wie ir meinend gschickt, nutz und gut sin
Wyter, lieber herr und brüder, bin ich gar willig, üch und den üwern ze dienen. Dorumb hab ich diß fürgschrifft 14 für üwern son 15 gethan an m. Ambrosium Blaurerum. Der wirt sy dem schulmeister 16 zeigen und früntlich mitt imm handlen und ungezwyfflet imm üwern knaben befolhen haben.
Jetzund hab ich nut wyters, dann grüssend mir und miner hußfrowen 17 üwer liebe eeren hußfrowen 18 . Gott beware üch trüwlich.
Mich belangt nach dem 5. und 6. bach übel. 19
So hab ich üch ein klein, alit gschriben chronicklin 20 gaben. Hört 20 h. Oßwalden Sägisser 22 . Die schickend mir fürderlich 23 , dann er höuscht sy mir 24 täglich.
Datum Zurych, 2. iunii 45.
H. Bullinger, der
uwer.
[Adresse auf der Rückseite:] Sinem fürgeliepten herren und brüder h. Johansen Stumppffen, pfarherren zu Stammen 25 .