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[ULRICH STOLL] AN
BULLINGER
Rheineck,
30. Juni 1531
Autograph: Zürich StA, A 230, 1, Nr. 159 a
1/3 fol. S., sehr gut erhalten, mit Siegelspur
Gedruckt: ASchweizerRef III 821Meldet, daß die Lage im Rheintal äußerlich ruhig sei, im geheimen jedoch rege politische Aktivität
herrsche, namentlich in Feldkirch.
Frid und gnad vonn gott.
Lieber M. Heinrich, wüssend a min gessuntheit 2 und gegen üch min willig
dienst zu aller zitt. Und füg üch zu wüssenn 3 das es gantz still ist jetz by uns,
aber fill bratick 4 lofft allennhalb umm; denn ich hab min spech 5 uff jetz fergangen
suntag 6 zu Feldkilch gehebt, da ist merckt xin, wie dan fill frömdfolcks
da hinn kumpt, da hand sy 7 fonn stund an 8 botschafft 9 gehann. Möcht ich
lidenn
10 , das es M. Urchy 11 , mim liebenn schwager
12 von üch wurd angezögt
13 ,
den der tüffell ist unrüwig.
Datum uff fritag nach Peter Pally im 31. jar, zu Rineg 14 .
Machend fast 15 an der kronneg 16 .
Grützenn mir her schulthes Mutschly 17 , üwer her fater 18 , wer üch lieb seyg
und min her apt b 19 und pryger 20 zu Kapell, all lieb brudernn in got, amen etc.
In ill, in ill.
[Adresse auf der Rückseite:] An Meister Heinrichen Bullinger, bredicant in
Bremgarten, minem in sunder lieben herenn und fründ.