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Bullinger an
Philipp von Hessen
Zürich,
4. Juli 1534
Autographe Abschrift: Zürich StA, E II 338, 1369r.-v.
Gedruckt: Reformationsbündnisse 112fDankt Gott für den Sieg Philipps. Fordert diesen auf, das Wort Gottes und die allgemeine Gerechtigkeit
zu unterstützen und sich der Verbreitung des Evangeliums anzunehmen, ungeachtet der Verunglimpfung
durch Mißgünstige.
Philippsen, lantgraffen ze Hessen, graven ze Catzemelobogen[!], sinem g[nädigen]
h[erren]1 .
Durch[lüchtiger] hochg[eborner] f[ürst] und herr, min willig gehorsamm
dienst syend u[wer] f[ürstlichen] g[naden] alle zyt bevoran bereydt.
Ich sagen gott, unserm hymelischen vatter, eewig lob und danck, daß er
unser rüffen erhört und u. f. g. syg, eer und pryß 2 ggäben hatt und unß die
schand abgenommen, damitt
3 alle widerwertigen
4 die eewigen warheyt verhast
gemacht, by iro sye weder syg, glück noch heyl 5 . Gott der allmächtig
wölle u. f. g. wyßheyt, stercke und demut verlyhen, damitt sy iro fürnemmen
ze glückseligem end bringe, daß dardurch göttlicher warheyt und gemeiner
gerechtigheyt uffgange 6 . Mir ist ouch ungezwifflet, aller syg, glück und heyl
werde u. f. g. alein dorumb vonn gott ggäben, daß sy gottes wort und gemeine
gerechtigheyt fürdere. Und so dann söliche eer iro vonn gott gunnen
7 , ist billich, daß sy vor allenn dingen gottes eer suche, und wenn es
fug 8 hatt und die unmussen 9 zulassend, der warheyt, die mitt valschem
schyn und vilfalltiger valscher leer verduncklet, herfür ann das liecht hälffe.
Dann alle frommen und gottliebende menschen ein grosse hoffnung von
u. f. g. empfangen, allß die
10 vornaher
11 allwägen getrüw ann der warheyt erfunden.
Bitt also u. f. g. zum höchsten, sy wölle iro die erbreyterung
12 deß
evangelii Christi lassen angelägen sin und nitt achten unserer mißgünstigen
13 ||1369v. verklagen, die unß für schwermer, uffrurer und verachter der
heyligen sacramenten uußrüffend. Dann wir mitt unser leer nützid fürtragend,
das nitt gegründt sye inn der geschrifft und das ye und ye alle gottesfründ
gehallten und gloupt habend 14 .
Gott wölle u. f. g. ze trost aller siner diener getrüwlich erhallten inn sinem
göttlichen schirm.
Datum Zürych, 4. iulii anno 1534.
U. f. g. underthäniger, williger
Heinrych Bullinger,
diener der kylchen Zürych a .