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Hans Jakob von Wattenwyl an
Bullinger
Bern,
11. Juli 1534
Autograph a : Zürich StA, E II 360, 269 (Siegelspur)
UngedrucktWill dem empfohlenen Rudolf Weber helfen, sobald es die Ratsgeschäfte erlauben. Grüße an Werner
Steiner.
Gnad und frid von got durch unsren heren Jesum.
Wolglerter, ersamer, wiser, guinstiger, lieber her, ich hab üwren brieff 1
empfangen antreffend meister Rudolf Webern 2 und bin gutz, geneigtz willens,
im mines vermögens in ansechung siner kunst 3 , fromkeit und uwers
beger zu helfen. Aber es het sich bishär nit konnen schicken 4 von file 5 der
letzte bedeutet Blasen- und Gallensteinchirurg
sowie Augenarzt, s. SI IX 1134f)
datiert vom 24. August 1534. Sein erfolgreiches,
gegenüber Armen uneigennütziges
Wirken am Inselspital brachte ihm
großes Ansehen weit über Bern hinaus
und von Seiten des Rates 1535 die Bewilligung
für einen Hauskauf, 1536 eine
Monopolstellung gegenüber andern
Steinschneidern und 1540 die Gewährung
einer verbesserten Besoldung auf
Lebenszeit (Bern StA, Ratsmanuale 253,
S. 96; 257, S. 154; 273, S. 42). Letztmals
weist ihm der Rat am 22. und 27. Oktober
1544 Patienten zu (ebenda 290, S. 70,
87). Ab 1545/46 nennen die Ratsmanuale
andere Chirurgen. 1556 verarztet «Meister
Rudolfs sel. frouw» Blatterkranke. -
Lit.: Berchtold
Haller, Bern in seinen
Ratsmanualen 1465-1565, 3 Bde., Bern
1900-1902, Reg.; Hermann
Rennefahrt
und Erich
Hintzsche, 1354-1954. Sechshundert
Jahre Inselspital, Bern 1954,
S. 210-212. 216.
gescheften, der min heren
6 bißher beladen sind gwesen und noch sind.
Aber sobald es gesin mag, wil ich lugen, das in dem handel
7 gearbeit werd,
darmit er mög wuissen, waran
8 er sich lassend söll. Deß wellend guter meinung
b von mier verstan.
Gott syg mit üch.
Grüsend mier Meister Werny Steiner und ander gut heren und gsellen.
Zu Bern uff 11. tag juli 1534.
Uwer gutwilliger H. Jacob von Watenwil.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem wolgelerten, fromen, ersamen Meister
Heinrich Bullinger, minem guinstigen, lieben hern.