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Peter Rümeli an
Bullinger
Frauenfeld,
29. Juni [1536]
Autograph: Zürich StA, E II 441, 47 (Siegelspur)
UngedrucktHat erfahren, daß er wegen einer Predigt, in der er vom Kampf gegen den Teufel mit geistlichen
Waffen sprach, bei Landvogt [Mansuet Zumbrunnen] angezeigt worden sei. Bittet um
Unterstützung.
Salutem per Christum etc.
Lieber M. H[einrich] B[ullinger]. mich kumpt durch gloubhaftig leut a
für b2 , ich sye dem nüwen landvogt von Ure 3 anzeigt, als hab ich am fritag post
corporis Christi 4 wider den lantzfriden 5 prediget. Das wel er den eidgnossen
itz anzeigen. Und weiß ich wol, das ich gelert hab, wie ein christ solle gewapnet
sin mit geistlichen waffen, wie es Paulus das beschribt ad Eph. ult. 6 Den
selben text han ich vor mir ghan und den uf das trulichest und einfaltigest
ußgelegt, anzeigt, wie man mit dem schwert götlichs worts möge den tufel mit
al sinem anhang vertriben. Exemplum by Christo ingefürt, Math. 4[1-11] etc.
Sollichs han ich uch als mim herren und vatter nit wellen verhalten, uch
darby bitten, das ir mir das best gegen minen herren redind, darmit ich möge
zu verantwurtung komen; dan ich hof, es werde sich erfinden, das ich die warheit
hab geprediget und niemant gschmützt 7 noch gschmächt.
Datum Frowenfeld, in die Petri et Pauli.
P. R. ex animo tuus.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem erwürdigen, wolgelerten M. Heinrich Bulliger,
trüwen verkünder des göttlichen wort Zürich, sinem lieben herren.
bestimmt sich die Einordnung des vorliegenden
Briefes ins Jahr 1536.