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Original von der Hand Johannes Stumpfs: Zürich ZB, Ms A 70, 355, Nr. 36 (Siegelspur) Ungedruckt
Die Kirchgemeinde Dürnten wird seit Jahr und Tag nur mangelhaft betreut, weil ihr Pfarrer,
Ulrich [Zingg], krank ist, und weil sie daher notdürftig von Diakonen [und Pfarrern] aus den
umliegenden Gemeinden versehen werden muß. Da nun Pfarrer [Zingg] —wie sie vernommen
haben - von seinen Amtspflichten befreit worden ist und mit seiner Familie anderweitig versorgt
wird, bitten sie, beim Rat auf die Besetzung des Amtes mit einem ständigen Pfarrer zu
drängen.Briefe_Vol_09-183 arpa
Gnad und frid von gott, dem vatter, durch Christum, synen gesalbten etc.
Fromme, getrüwen, lieben hern und vätter, nachdem durch schwere kranckheyt bruder Ulrichen 2 , pfarers zu Dürnten, dießelbige pfar und kilch zu Dürnten nunhar by iar und tagen (so lang des gedachten bruders siechtagen 3 im bett, artznen zu Zürich und badenfart gewert hat) hin und wider stuckwerchs wyße, jetz durch den diaconum zu Wald 4 , denn 5 durch den von Gosßow 6 , ettwan 7 durch den von Bubicken 8 und ouch den von Rütti 9 eben onordelich versehen 10 worden, da dan die gmeynd unßers bedunckens nit wenig zu unwillen und die kilch (so vorhin durch die widertöuffer bescheytzt 11 ) merer zerrüttung und unordnung gefürdert ist.
Diewyl wir dan warlich bericht 12 werdend, das unßer g[nedig] h[erren], ein wyßer rhadt, obgenannten hern Ulrichen die pfar Durnten, noch andere ampter, gestalt nach synes onvermögens 13 , dißer zyt zuversehen zu blodt 14 syn erkennt 15 und deßhalb in mit synen kinden sonst nach nodturfft vätterlich zuversorgen vor handen 16 und bevolhen a habend, und sich aber die vollendung 17 solchs bevelchs zu längerem verzug neygen mochte, dardurch der kilchen nit geholffen werden und das folck durch zuvil lange beroubung eynes stätten 18 hirtens in merer verdruß und liederlicheit gefürdert werden mochte, herum 19 ist an uch, unßere lieben herrn und vätter, unßer dienstlich 20 bidt und früntlich begären, nach gestalt der sachen by unßern g. h.
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anzehalten 21 und flyß zuthon, darmit die obberürte kilch (die denn eynes tapffern, wolgelerten manns wol wert, ouch mit zimlich guttem inkommen der besoldung begabt 22 ist) one lengern verzug mit eynem stätten hirten versehen werdi. Das achten 23 wir gantz von nodten und nützlich syn, wollend ouch solchs umb üch sampt und jedem besonder 24 unßers vermögens früntlich zuverdienen 25 geflisßen syn. Hiemit habend uns gemeynlich und sonderlich als uwern willigen brüedern all zyt zugepietten, und sind dem hem sampt uwer bevolhnen kuchen in trüwen bevolhen.
Datum Bubicken uß gmeynem colloquio, 29. iulii anno etc. 1539, under unßers mitbruders von Bubicken 26 gewonlichem bittschett 27 und merckzeichen 28 beschlosßen.
U[wer] a[ller] w[illige] b[rüeder],
die diener der kilchen in ampt
Grüeningen sampt und sonders.
[Adresse auf der Rückseite:] Den frommen, wolgelerten unnd getrüwen M. Heinrichen Bullingern, M. Leoni Iude und Casparn Megandern etc., dienern der kilchen Zürich, unßern lieben herrn unnd vättern gemeynlich und jedem besonder zu handen.